Test: Netzwerkplayer Ayon S3
Zwei RJ-45-Buchsen gibt‘s. Eine stellt die
LAN-Verbindung her, die andere ist der
sogenannte I2S-Eingang, der zukünftig
noch Verwendung finden wird
Musiksignalbits einzeln für jeweils den
linken und den rechten Kanal getrennt
schickt und später wieder zusammen-
setzt; außerdem wird kein Takt mitge-
schickt, der muss im Endgerät neu auf-
gesetzt werden. So wird Jitter durch die
Ubertragungsstrecke auf ein absolutes
Minimum
reduziert. Leider ist das
keine standardisierte Verbindung, wes-
halb ich mutmaße, dass Ayon in naher
Zukunft ein Laufwerk oder Ähnliches
herausbringt, das sich dann über diese
Verbindung betreiben lässt. Geräte an-
derer Hersteller mit dieser Schnittstel-
le (davon gibt’s derzeit eine Handvoll)
werden wahrscheinlich nicht funktio-
nieren.
Der einzige in meinen Augen nicht
erforderliche Anschluss ist der digitale
Tonausgang. Wer einen so exquisiten
DAC an Bord hat wie der S3, muss
die Daten ja nun wirklich nicht an eine
externe Lösung geben, die dann wahr-
scheinlich nicht besser klingt als der
interne Wandler. Ich habe mir die di-
gitale Sektion (die natürlich strommä-
ßig völlig autark arbeitet) genau an-
gesehen:
Eigene
Stromversorgung,
Sollten Sie verzweifelt suchen:
Der Netzschalter befindet sich an
der linken Unterseite des S3 -
wie imm er bei Ayon
kanalgetrennte
Burr-Brown-Wandler
und aufwendiges Re-Clocking erkennt
man da sehr schnell, das machen die
vermeintlichen Spezialisten auch nicht
besser.
Die Stromversorgung ist ein beson-
deres
Schmankerl.
Eingangs-
und
Ausgangssektion sind bereits im Trafo
voneinander getrennt, mehrere klei-
ne Netzteile versorgen Netzwerkad-
apter, oder DAC-Board. Das Thema
Strom nimmt man in Österreich seid
jeher ernst, über instabile Versorgung
braucht man sich keine Sorgen zu ma-
chen; in einem S3 schwankt nicht, jeder
Aufgabenbereich ist optimal versorgt,
physikalisch immer maximal weit von-
einander getrennt und ganz nebenbei
fürstlich bestückt. Das erwartet man
zwar von einem Gerät dieser Preisklas-
se, die Regel ist das ja leider auch nicht
immer. Und auch wenn der S3 richtig
voll mit erlesenen Bauteilen ist vertritt
man bei Ayon die nachvollziehbare
Philosophie, dass die Vorverstärkung
am besten mit kurzen Signalwegen
und
geringem
Schaltungsaufwand
funktioniert. Aus diesem Grund ist die
Das DAC-Board ist besonders lecker. Kanalge-
trennte W andlerchips, eigene Stromversorgung
analoge Vorstufe Single-Ended und in
Class-A-Betrieb ausgeführt. Find ich
gut, so was klingt immer unheimlich
offen und lässig.
Was die Vorverstärkung betrifft, ist
Ayon sich treu geblieben: 6H30-Röh-
ren kümmern sich um die Aufberei-
tung des Signals, im Signalweg selbst
befinden sich keine störenden Ope-
rationsverstärker. Die
Doppeltrioden
können ordentlich Strom, pumpen das
analoge Ausgangssignal gnadenlos in
die Endstufen und sorgen obendrein
natürlich für den Extra-Schuss „ana-
loger Richtigkeit“ im Klang. Ihre Be-
triebsspannung wird, das gehört sich
R IG H T ■
Annlog Oui
RCA
R
L
C j
( A
^
XLR
'
-
( f
«
0
‘ f
Coaxial
©
Coaxial
BNC
Optical
ItS
©
c?j*
'
n
AES 1EBU
C > .
.
-M
f
AC Io
„
Power
/
Phase
/l
•
’
1
p
*
a y o n
jT“ j
AUSTRIA
U=FT-Anol(i0 Otil
CD
Analog Out Mod#
12
Jede Menge analoge und digitale Quellgeräte lassen sich verbinden.
Per USB kann man außerdem eine Festplatte anschließen
einsnull